Bei Anfrage Bamakos will die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Soldaten entsenden. Die Junta im Land hält an der Macht fest.
Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) hat die sofortige Entsendung von Truppen nach Mali zugesagt, sobald es eine entsprechende Anforderung aus Bamako gibt. Diesen Beschluss fassten die Staatschefs der Region am Donnerstagabend in der senegalesischen Hauptstadt Dakar zum Abschluss ihres Gipfels zu den Krisen in Mali und Guinea-Bissau. Allerdings muss die zuständige Ecowas-Kommission erst noch die entsprechenden Partner wegen der Finanzierung der Truppenentsendung konsultieren, heißt es in dem Beschluss.
Die Staatschef verurteilten zugleich die bewaffneten Zusammenstöße in Mali und beklagten ihre negative Auswirkung auf die Sicherheit der Bevölkerung. Am Montag und Dienstag hatten Soldaten, die dem beim Putsch am 22. März gestürzten Präsidenten Amadou Toumani Touré treu geblieben waren, vergeblich versucht, die Stellungen der Putschisten einzunehmen. Bei den Kämpfen gab es nach Krankenhausangaben 22 Tote.
Junta will nicht auf Macht verzichten
Die Putschisten hatten sich Anfang April unter dem Druck der Ecowas bereit erklärt, die Macht an eine zivile Übergangsregierung abzugeben. Zuletzt zeigten sie sich aber unwillig, sich ganz aus der Politik zurückzuziehen. Außerdem sprachen sie sich gegen die geplante Stationierung von Truppen aus. Die Lage in Mali ist seit dem Militärputsch äußerst angespannt. Im Norden des Landes entstand ein Machtvakuum, das es Tuareg-Rebellen und radikalislamischen Aufständischen erlaubte, weite Teile der Region unter ihre Kontrolle zu bringen.
(Ag.)