"Super-Kommissar" soll Italiens Budget sanieren

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ITALY ECONOMY(c) EPA (Ettore Ferrari)
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Premier Monti setzt Parmalat-Sanierer Enrico Bondi als Spar-Kommissar ein. Eine weitere Mehrwertsteuer-Erhöhung will er den Italienern ersparen.

Die italienische Expertenregierung legte eine weitere Reihe von Einsparungen in der öffentlichen Verwaltung vor. Ziel ist, bis Ende 2013 eine ausgeglichene Bilanz vorzulegen. Mit der Umsetzung der Einsparungen in Höhe von 4,2 Milliarden Euro betraute die Regierung den Sanierungsexperten Enrico Bondi. Der 77-jährige "Supercommissario" wird ein Jahr im Amt bleiben. Der studierte Chemiker hatte in den vergangenen Jahren den bankrotten Lebensmittelkonzern Parmalat saniert und ihn wieder an die Mailänder Börse gebracht.

Die Ausgabenkürzungen sollen vor allem die Strafanstalten, das Schulwesen und die Polizei betreffen. Auch im Außenministerium soll stark gespart werden. Mit den zusätzlichen Sparmaßnahmen will die Regierung den Italienern eine weitere Erhöhung der Mehrwertsteuer von 21 auf 23 Prozent ab September ersparen.

Milliardenschweres Sparprogramm

Der parteilose Monti hatte im Dezember bereits ein milliardenschweres Sparprogramm geschnürt, mit dem er bis 2013 einen ausgeglichenen Haushalt erreichen will. Das Sparpaket mit einem Volumen von 20 Milliarden Euro sah unter anderem eine Anhebung des Renteneintrittsalters, eine Erhöhung der Immobiliensteuer, die Einführung einer Luxussteuer sowie Maßnahmen gegen Steuerflucht vor.

(Ag.)

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