Einen Tag vor der Vereidigung Putins als russischer Präsident hat die Opposition gegen dessen Rückkehr in den Kreml protestiert.
Die russische Polizei ist am Sonntag mit Schlagstöcken gegen Gegner des künftigen Präsidenten Wladimir Putin vorgegangen. Eine Korrespondentin beobachtete, wie Sicherheitskräfte in Moskau gewaltsam gegen Dutzende vorwiegend junge Demonstranten vorgingen und etwa zehn von ihnen festnahmen. Fernsehberichten zufolge war unter den Festgenommenen auch der Chef der oppositionellen Linksfront, Sergej Udalzow. Auch der bekannte oppositionelle Blogger Alexej Nawalny soll laut Augenzeugen festgenommen worden sein.
Putin kehrt am Montag in den Kreml zurück. Hunderte seiner Gegner nahmen am Sonntag an einem als "Marsch der Millionen" deklarierten Protestzug durch die russische Hauptstadt teil. Putin-Anhänger wollten am Nachmittag eine Kundgebung von 50.000 Menschen abhalten.
Oppositionelle an Fahrt nach Moskau gehindert?
Die Protestbewegung warf den Behörden zuvor vorgeworfen, Oppositionelle an der Fahrt nach Moskau zu hindern. Die Moskauer Stadtverwaltung schloss zudem zwölf Metro-Stationen in Laufweite zur geplanten Strecke des Protestmarsches - offiziell zur Vorbereitung der Parade zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 9. Mai.
Putin war im März in einem von Betrugsvorwürfen überschatteten Urnengang erneut zum Präsidenten gewählt worden. Er hatte das Amt bereits von 2000 bis 2008 inne, durfte dann jedoch nicht für eine dritte Amtszeit hintereinander antreten. In den vergangenen vier Jahren amtierte Putin als Regierungschef. Das Amt des Präsidenten hatte Dmitrij Medwedjew inne, der von Kritikern als Platzhalter für Putin angesehen wurde. Mit Putins Vereidigung am Montag tauschen die beiden Politiker die Posten.
(Ag.)