In der Krypta am Wiener Burgtor soll angeblich eine Metallkapsel mit Nazi-Huldigungen versteckt sein. Minister Darabos will "dieses Gerücht endlich aufklären".
Eine zeitgeschichtliche Überlieferung soll nun auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden: SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos will aufklären lassen, ob in der Krypta am Wiener Burgtor tatsächlich eine Metallkapsel mit Nazi-Huldigungen versteckt ist. "Es ist notwendig, dass dieses Gerücht endlich aufgeklärt wird und der 'tote Soldat' untersucht wird", sagte Darabos dem "Standard" (Dienstag-Ausgabe).
Seit Jahrzehnten gibt es den Verdacht, dass der Bildhauer Wilhelm Frass im Jahr 1935 in der Krypta eine Nazi-Huldigungsschrift unter der Figur des "toten Soldaten" in der Krypta deponiert hat. Das hatte der illegale Nationalsozialist in einem Brief selbst behauptet. "In einem unbeobachteten Augenblick konnte ich in eine bereits vorbereitete Mulde im Sockel eine Metallhülse legen, die alsbald, noch bis heute und vielleicht für immer von der schweren Figur verdeckt wurde", schrieb er im Dezember 1938.
Darabos hat seine Militärs nun angewiesen, sich an die Burghauptmannschaft und das Bundesdenkmalamt zu wenden. "Diese Klärung ist mir persönlich als Historiker wichtig." Die Militärhistorische Denkmalkommission seines Hauses stehe jedenfalls bereit, Burghauptmannschaft und Bundesdenkmalamt dabei zu unterstützen.
(APA)