Ein Rückschlag für Putins Pläne

Der Absturz des Suchoi-Superjets 100 durchkreuzt Vorhaben des Kreml.

Der Absturz des Suchoi-Superjets 100 in Indonesien muss für Wladimir Putin ein Déjà-vu-Erlebnis sein. Vor zwölf Jahren, gut drei Monate nach der Vereidigung zu seiner ersten Amtszeit im Kreml, sank das Atom-U-Boot „Kursk“ mit Mann und Maus in der Barentssee. Anfang dieser Woche wurde Putin zum dritten Mal als russischer Präsident vereidigt. Die sogleich angekündigten wirtschaftlichen Vorhaben sind gewaltig: die Arbeitsproduktivität soll bis 2018 um 50 Prozent gesteigert, der Anteil der Hochtechnologie-Produktion am BIP um 30 Prozent erhöht, bis 2020 sollen gleich 25 Millionen neue Jobs im Hightech-Bereich geschaffen werden.

Der Wiedereintritt als Verkäufer in den globalen Markt für zivile Passagierjets gehört zur ganzen Kreml-Planung dazu, Russland von einer Rohstoffexport- zu einer modernen Wirtschaftsmacht zu machen. Dieses Vorhaben ist vorerst an einem wolkenverhangenen indonesischen Vulkan zerschellt. Freilich, wolkig ist so ziemlich alles, was Putin hinsichtlich der wirtschaftlichen Modernisierung seines Landes vorschwebt.

E-Mails an: burkhard.bischof@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.