Fitch: "Sehr ungewisse Folgen" bei Griechen-Austritt

Die Folgen eines Griechen-Austritts wären
Die Folgen eines Griechen-Austritts wären "sehr ungewiss", warnt die Ratingagentur Fitch(c) AP (Dimitri Messinis)
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Die Ratingagentur warnt vor einem Austritt aus der Eurozone, eine verschärfte Beobachtung aller Euro-Länder so gut wie sicher.

Die Ratingagentur Fitch hat eindringlich vor den Folgen eines möglichen Austritts Griechenlands aus dem Euroraum gewarnt. In diesem Fall würden vermutlich alle Bonitätsnoten im Euroraum - also auch die erstklassige Note Deutschlands - unter verschärfte Beobachtung ("Rating Watch Negative") gestellt, teilte Fitch am Freitag mit. Die Folgen eines Austritts Griechenlands seien sehr ungewiss, begründet die Agentur ihre Warnung.

Die größte Gefahr einer unmittelbaren Bonitätsabstufung sieht die Ratingagentur für Euroländer, die ohnehin einen negativen Ausblick aufweisen. Dies sind Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Irland, Belgien, Slowenien und Zypern. Ob und wie stark die Ratings tatsächlich sinken würden, hänge wesentlich von der Reaktion der europäischen Politik auf einen Austritt Griechenlands ab, so Fitch. Zudem sei entscheidend, ob ein Übergreifen auf andere Länder verhindert werden könne.

Anlass der Äußerungen Fitchs sind die Parlamentswahlen in dem Krisenland vom vergangenen Wochenende. Sie haben ein stark zersplittertes Parlament hervorgebracht. Angesichts einer bisher gescheiterten Regierungsbildung seien Neuwahlen im Juni wahrscheinlich, urteilt Fitch. "Die Wahl oder Bildung einer griechischen Regierung, die nicht gewillt oder nicht in der Lage ist, die Konditionen des aktuellen EU-/IWF-Programms einzuhalten, würde das Risiko einer Austritts Griechenlands aus der Eurozone erhöhen."

(APA/Ag.)

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