Die Salafisten wollten in Berlin offenbar Koran-Exemplare verteilen. Die Polizei musste sie gewaltsam von zwei Gegenkundgebungen trennen. Drei Beamte wurden leicht verletzt.
Bei Auseinandersetzungen an einem Informationsstand von Salafisten auf dem Potsdamer Platz in Berlin sind am Wochenende drei Polizisten verletzt worden. Die rund 50 Salafisten wollten am Samstag offenbar Korane verteilen, zeigten Fahnen und skandierten Sprecherchöre. Ihnen standen rund 20 Demonstranten zweier Gegenkundgebungen gegenüber. Das berichtete ein Polizeisprecher am Sonntag.
Übergriffe der Salafisten auf Teilnehmer der Gegenkundgebungen habe die Polizei nur mit körperlicher Gewalt und Pfefferspray verhindern können. Dabei seien drei Beamte und einer der Salafisten verletzt worden. Die Polizei nahm vier Männer im Alter von 19 bis 33 Jahren vorübergehend fest.
Koran-Verteilaktion sorgt für Aufsehen
Salafisten sind Anhänger einer fundamentalistischen Strömung des Islam. Sie streben nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden einen islamischen Gottesstaat an, der mit der westlichen Demokratie unvereinbar ist.
In den vergangenen Wochen sorgten sie mit dem kostenlosen Verteilen von Koran-Exemplaren für Aufsehen. Bei Ausschreitungen zwischen Salafisten und Anhängern der rechtsgerichteten Organisation Pro NRW in Bonn wurden am vergangenen Wochenende zwei Polizisten durch Messerstiche verletzt.
(APA)