Innsbrucker Koalition übersteht erste Abstimmung

Der INNSBRUCKER GEMEINDERAT, Stadtchefin Christine Oppitz-Plörer (FI) im Vordergrund
Der INNSBRUCKER GEMEINDERAT, Stadtchefin Christine Oppitz-Plörer (FI) im Vordergrund(c) APA/ROBERT PARIGGER (Robert Parigger)
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Die oppositionelle ÖVP scheitert bei der Vizebürgermeisterwahl. Die Grüne Pitscheider wurde zur Ersten Vizebürgermeisterin gewählt, FI-Kaufmann zum Zweiten. VP-Gegenkandidat Platzgummer unterlag in beiden Fällen.

Die in Innsbruck zwischen der VP-Abspaltung und Bürgermeisterpartei "Für Innsbruck" (FI), Grünen und SPÖ gebildete neue Koalitionsregierung hat ihre erste Belastungsprobe bestanden. Bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung am Mittwoch wählte das 40-köpfige Gremium die Grüne Sonja Pitscheider mit 22 Stimmen zur Ersten Vizebürgermeisterin. VP-Kandidat Christoph Platzgummer erreichte in der geheimen Abstimmung 18 Stimmen. Die ÖVP ist in Innsbruck zum ersten Mal in ihrer Geschichte in der Opposition.

Sie scheiterte schließlich auch bei der Wahl des Zweiten Vizebürgermeisters. Im 1. Wahlgang hatte es eine Pattstellung bei Stimmengleichheit gegeben. Im 2. Wahlgang kam FI-Vertreter Christoph Kaufmann auf 22 Stimmen. VP-Kandidat Christoph Platzgummer erreichte in der geheimen Abstimmung 17 Stimmen. Eine Stimme wurde als ungültig gewertet.

Die Bügermeisterin musste sich am Mittwoch nicht wie ihre Stellvertreter einer Abstimmung stellen. Die Stadtchefin Christine Oppitz-Plörer (FI) ist die erste direkt gewählte Bürgermeisterin Innsbrucks. Sie setzte sich bereits Ende April bei der Stichwahl gegen Platzgummer durch. Die drei Regierungsfraktionen verfügen über 23 der 40 Sitze im Gemeinderat.

Spannungen bei der Angelobung spürbar

Vor den Vizebürgermeisterwahlen hatte die neue Koalition die Größe des Stadtsenates mit sieben Sitzen fixiert. Die ÖVP hatte eine Aufstockung auf neun Sitze verlangt, konnte sich aber auch in dieser Frage nicht durchsetzen.

Im Zuge der Koalitionsverhandlungen der vergangenen Tage und dem Ausscheiden der ÖVP aus der Stadtregierung waren einige Spannungen aufgebaut worden waren. Zur Angelobung der Innsbrucker Bürgermeisterin Oppitz-Plörer und ihrer Stellvertreter kam Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zwar in den den Gemeinderat - allerdings nur kurz für diesen Tagesordnungspunkt. Andere VP-Vertreter der Landesregierung oder FI-Gründer, Landtagspräsident Herwig van Staa, fehlten. Für die Landes-SPÖ war Landtagsvizepräsidentin Gabi Schiessling anwesend.

Ab 19.00 Uhr war der überraschend von Platter einberufene VP-Landesparteivorstand anberaumt, der sich mit der "Causa Innsbruck" befassen sollte.

(APA)

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