„Soldaten fangen“: Keine Folgen für Moslem-Vertreter

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Hassan Mousa bleibt trotz umstrittener Aussagen zu Israel Funktionär der IGGiÖ. Es sei aber klar, dass die IGGiÖ gegen Gewalt als politisches Mittel auftrete.

Wien/Eko. „Es gibt keine Konsequenzen“, sagt Zekirija Sejdini, Sprecher der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ). Gemeint ist, dass Hassan Mousa weiter Mitglied des Schurarats, des legislativen Organs der IGGiÖ, bleibt. Mousa war Anfang Mai ins Schussfeld geraten, als im Internet ein Video auftauchte, in dem er in Gaza zur Gefangennahme israelischer Soldaten aufrief.

„Herr Mousa hat erklärt, dass seine Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen wurden“, sagt Sejdini. „Und dass er nicht zu Gewalt aufgerufen hat, sondern nur den Widerstand der Palästinenser unterstützen wollte.“ Das glaube man ihm – zum entsprechenden Originalbeitrag des iranischen Fernsehens habe man keinen Zugang. Bei der Sitzung des Obersten Rats, des höchsten Organs der IGGiÖ, in der sich Mousa rechtfertigen musste, sei jedoch auch klargestellt worden, dass Organe der Glaubensgemeinschaft behutsamer mit politischen Statements umgehen sollten. Auch dann, wenn IGGiÖ-Mitglieder im Auftrag anderer Organisationen sprechen. Mousa sagt, er sei für die „Arab Organisation for Human Rights“ in Gaza gewesen – im Fernsehbeitrag war er dagegen als Präsident des „Austrian Islamic Council“ bezeichnet worden. Insgesamt, so Sejdini, sei aber klar, dass die IGGiÖ gegen Gewalt als politisches Mittel auftrete.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.05.2012)

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