Griechenland: Konservative bündeln ihre Kräfte

Griechenland: Konservative bündeln ihre Kräfte
Griechenland: Konservative bündeln ihre Kräfte(c) EPA (Simela Pantzartzi)
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Die kleine Demokratische Allianz steht angeblich kurz vor der Wiedervereinigung mit der Nea Dimokratia. Die Konservativen wollen bei der Neuwahl stärkste Kraft bleiben.

Knapp vier Wochen vor den Neuwahlen in Griechenland schließen die Konservativen die Reihen, um klar stärkste Kraft im Parlament zu werden. Wie die Nachrichtenagentur dpa am Montag aus Kreisen der bürgerlichen Partei Nea Dimokratia (ND) erfuhr, steht die Rückkehr der Chefin der kleinen bürgerlichen Partei Demokratische Allianz, Dora Bakogianni, und ihrer Mitstreiter in die Reihen der ND kurz bevor.

Auch ehemalige Abgeordnete der rechtsorientierten Völkischen Orthodoxen Gesamtbewegung (Laos) sollen in den kommenden Tagen in die Mutterpartei Nea Dimokratia zurückkehren. Wegen der Zersplitterung der Parteienlandschaft war nach der letzten Abstimmung keine regierungsfähige Mehrheit zustande gekommen, nun müssen die Griechen am 17. Juni neu wählen.

Bei den Wahlen am 6. Mai hatten die Konservativen 18,85 Prozent bekommen. Zweitstärkste Kraft war die linksradikale SYRIZA mit 16,8 Prozent geworden.

Rennen um Platz eins

Nach Umfragen zeichnet sich ein knappes Rennen um den ersten Platz zwischen SYRIZA, die das Sparprogramm auf Eis legen will, und den Konservativen ab, die am Reformkurs festhalten wollen. Die Sozialisten der PASOK könnten als dritte Kraft den Konservativen zur Mehrheit verhelfen.

Die kleine Partei der ehemaligen Außenministerin und Athener Bürgermeisterin Bakogianni war bei den jüngsten Wahlen mit 2,55 Prozent an der Drei-Prozent-Hürde gescheitert - und will die Arbeit demnächst einstellen. Bakogianni gilt als eine der wichtigsten proeuropäischen Persönlichkeiten des konservativen Lagers. Sie war 2010 aus der Nea Dimokratia ausgeschlossen worden, weil sie sich für das erste Spar- und Reformpaket für Griechenland ausgesprochen hatte. Die ND war damals noch gegen das Sparprogramm, heute befürwortet sie es, fordert aber dringend Maßnahmen für mehr Arbeitsplätze.

(Ag.)

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