Nach der geplatzten Eröffnung sind die endgültigen Kosten unklar. Alleine das Abfertigungsgebäude soll um rund 600 Millionen Euro teurer werden.
Wie viel der neue deutsche Hauptstadtflughafen nach der geplatzten Eröffnung unterm Strich kosten wird, ist nach Darstellung von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) noch unklar. Niemand wisse nach der Verschiebung der Inbetriebnahme auf den 17. März 2013, ob der Finanzierungsrahmen ausreiche, sagte Platzeck am Montag in seiner Regierungserklärung vor dem Potsdamer Landtag. Nach derzeitigem Stand werde das Terminal 1,22 Milliarden Euro kosten. Bisher hatten die Betreiber mit 630 Millionen Euro gerechnet. Damit würden sich alleine die Kosten für das Abfertigungsgebäude verdoppeln.
Die Flughafengesellschaft sei aufgefordert, zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrats am 22. Juni die "wirtschaftliche Ist-Situation und die erwarteten Kostensteigerungen, die sich aus der Terminverschiebung ergeben, seriös darzustellen", betonte der Regierungschef. Nach dem Debakel um die Terminverschiebung müsse die Geschäftsführung Planung, Bauüberwachung und Kontrolle grundlegend verbessern.
Platzeck kündigte an, sein Amt im Aufsichtsrat weiter ausüben zu wollen. Wie schon Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) entschuldigte sich der SPD-Politiker für die gescheiterte Inbetriebnahme am 3. Juni. "Brandenburg und Berlin geben im Moment wegen der Verschiebung ein schlechtes Bild ab." Das hätten die Menschen nicht verdient.