Piraten streiten über Rauswurf aus dem Parteilokal

Die beiden Bundesvorstände der österreichischen Piratenpartei Rodrigo Jorquera (R) und Stephan Raab (L)
Die beiden Bundesvorstände der österreichischen Piratenpartei Rodrigo Jorquera (R) und Stephan Raab (L) (c) APA/HELMUT FOHRINGER (Helmut Fohringer)
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Die Piratenpartei darf nicht mehr in ihr Stammlokal. Vorstand Jorquera begründet das mit Platzmangel. Mitglieder berichten von einer Rauferei und fordern ein Alkoholverbot bei den Treffen.

Platzmangel sei der Grund, warum die Piratenpartei ihre Treffen nicht mehr im angestammten Lokal in Wien abhalten darf, sagte Vorstandsmitglied Rodrigo "Salsabor" Jorquera am Donnerstag. Er bestätigte damit Medienberichte vom Lokalverbot und versuchte gleichzeitig zu beschwichtigen. Warum die Türen des Lokals in Zukunft aber wirklich verschlossen bleiben, darüber herrscht innerhalb der Partei Uneinigkeit. Einträge im Internet-Forum der Partei widersprechen Jorquera. Es soll zu Handgreiflichkeiten gekommen sei, Jorquera, so der Vorwurf, sei selbst daran beteiligt gewesen. 

Einige User fordern ein Ausschlussverfahren gegen die angeblichen Unruhestifter. Auch ein generelles Alkoholverbot bei den Parteitreffen wurde gefordert.

Jorquera räumte zwar ein, dass es "natürlich auch relativ intensive Diskussionen" gegeben habe - "aber keine Rauferei oder etwas ähnliches". "Es gab keine Handgreiflichkeiten in diesem Sinne, nur einen Stupser", so der Vereinsvorstand. Es sei dabei darum gegangen, "dass wir gebeten wurden, die lautstarke Diskussion runterzusetzen", sagte er.

"Bin auch an ihm angekommen"

Er selbst sei insofern involviert gewesen, als dass der Lokalbesitzer ihn gebeten habe, dafür zu sorgen, dass die Parteimitglieder im vorgesehenen Bereich bleiben und leiser agieren sollten. "Dann war es so, dass einer der Teilnehmer dem nicht gefolgt ist und sehr laut war. Daraufhin habe ich mich verantwortlich gefühlt und bin ihm näher gekommen und bin auch an ihm angekommen. Aber von Handgreiflichkeiten kann keine Rede sein."

Das Lokal habe aber auch Stammgäste, die sich durch die relativ heftigen Diskussionen der Parteimitglieder gestört fühlen könnten. Daher sei man nun auf zwei andere Vereinslokale ausgewichen.

(Ag.)

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