Ausrutscher der Woche: Fekter im Porzellanladen

Ausrutscher Woche Fakter Plaudertasche
Ausrutscher Woche Fakter Plaudertasche(c) APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Die Finanzministerin kritisiert die Ideen von Frankreichs Präsidenten als "Unsinn" und plaudert über die Nierensteine von Euro-Gruppe-Chef Juncker. Während Medien an ihrem Feingefühl zweifeln, steht sie zu ihren "Kanten".

Eine diplomatische Wortwahl - wozu? Konsens mit politischen Mitstreitern - überbewertet. Österreichs VP-Finanzministerin Maria Fekter macht sich seit einigen Wochen in der EU unbeliebt. Jüngstes Beispiel für das Fekter'sche Taktgefühl: Am Dienstag bezeichnete sie die Ideen des neuen französischen Präsidenten François Hollande zur Lösung der europäischen Schuldenkrise als „Rezepte von vorgestern". Seine Argumente seien „Unsinn und haben uns erst in dieses ganze Schlamassel gebracht."

Kurz zuvor hatte sie erklärt: „Man kann aus der Eurozone nicht austreten, sondern aus der Europäischen Gemeinschaft." „Spiegel Online" titelte daraufhin: „Österreich droht Griechenland mit EU-Rauswurf". Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel soll geschäumt haben. Fekter sprach indes von einem „Missverständnis".

„Ich bin nicht still, zurückhaltend, schweigsam, ängstlich und defensiv", erklärte Fekter in der „Presse am Sonntag" all jenen, die das noch nicht mitbekommen haben.

Ins Fettnäpfchen trat Fekter auch beim Treffen der Euro-Finanzminister, als sie vorab die getroffenen Entscheidungen ausplauderte. Euro-Gruppe-Chef Jean-Claude Juncker tobte und sagte seine Pressekonferenz ab - zu sagen gab es ja nichts mehr. Fekter begründete dessen „heftige" Reaktion mit seinen Nierensteinen.

Ob Fekter der Grund für die Nierensteine war, ist bis heute ungeklärt. Die „Süddeutsche Zeitung" bezeichnet sie jedenfalls als polarisierende „Hexe aus dem Süden", die „Financial Times Deutschland" brandmarkt sie als „hyperaktive Österreicherin". Wann Fekter das nächste Mal das Temperament durchgeht, bleibt abzuwarten. Sich anpassen, das ist jedenfalls „nicht ihr Stil". 

Ausrutscher der Woche

DiePresse.com präsentiert jede Woche die peinlichste Wortspende oder Aktion der heimischen Politik - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

(hell)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Ausrutscher der Woche: Scheuch rüttelt am Watschenbaum
Politik

Ausrutscher der Woche: Scheuch rüttelt am Watschnbaum

Kärntens FPK-Chef plädiert für die "klane Tetschn" in der Schule, Landeshauptmann Dörfler erinnert sich wohlwollend an "gsunde Watschen".
Johann Gudenus  Foto: Clemens Fabry
Politik

FPÖ will "Hasspredigten auf Deutsch verfolgen"

Von der Familie über den Pausenhof bis in die Moschee: FPÖ-Klubobmann Gudenus ortet im Sprechen von "Deutsch, wo immer es geht" den Schlüssel für eine gelungene Integration.
Ausrutscher Woche Petzner twittert
Politik

Petzner twittert über Häusl und Schmetterlinge

Der BZÖ-Abgeordnete informiert über Dinge, die besser privat bleiben sollten. Mit Rauchen am Klo und Schmetterlingen im Bauch schafft er es aber immerhin in die Schlagzeilen.
Ausrutscher Woche Todesstrafe fuer
Politik

"Todesstrafe für krasse Fälle"

Es war ein "emotionaler Impuls": Der Tiroler Wirtschaftskammer-Präsident sprach sich für die Wiedereinführung der Todesstrafe aus.
NATIONALRAT: GARTLEHNER
Politik

Fleißiges rotes Telekom-Bienchen

Der SP-Abgeordnete Gartlehner wollte seine Kontakte als Telekom-Sprecher nutzen, um seinen Honig an den Mann zu bringen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.