Die Nationalbanken der Schwellenländer haben einem Medienbericht zufolge das Vertrauen in die europäische Gemeinschaftswährung verloren. Sie sollen zum jüngsten Sinkflug des Euro wesentlich beigetragen haben.
Der jüngste Sinkflug des Euro sei unter anderem darauf zurückführen, dass die Nationalbanken in Schwellenländern sich zuletzt aus der Währung zurückgezogen haben. Das berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf Devisenhändler. Der Euro verlor im Mai fast sieben Prozent und ist auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gefallen (mehr dazu ...). In New York notierte die europäische Gemeinschaftswährung am Freitag mit 1,24 Dollar.
Insgesamt halten die Nationalbanken weltweit 62 Prozent Dollar-Reserven und rund 25 Prozent Euro-Bestände. Eigentlich tendierten Schwellenländern bisher dazu, stärker in den Euro zu investieren - um weniger stark vom US-Dollar abhängig zu sein.
Neue Strategie
"Noch vor einem Jahr stützen die Notenbank durch Käufe den Euro", sagte Richard Cochinos von der Bank of America der Zeitung. Daher sei der Euro im turbulenten Jahr 2011 verhältnismäßig stark geblieben. Angesichts der sich verschärfenden Euro-Krise habe man aber die Strategie geändert und würde sich von der Währung trennen. Stattdessen würden die Notenbanken sich nun verstärkt auf Englische Pfund sowie auf Kanadische und Australische Dollar zurückgreifen.
Um welche Schwellenländer es sich konkret handelt, wird im Bericht nicht erwähnt. Auch Hedgefonds haben sich der "Financial Times" zufolge zuletzt verstärkt auch dem Euro zurückgezogen.
(Red.)