Die Vorbereitung für die Zentralmatura läuft unterschiedlich gut. In Deutsch gab es noch nicht einmal Schulversuche. Das Fach steht neben Mathematik ebenfalls heftig in der Kritik.
Wien/Rovi. Der Kern der Zentralmatura ist die schriftliche Prüfung, die in ganz Österreich am selben Tag stattfinden wird. Dabei müssen die Schüler in Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen zentral vorgegebene Aufgaben lösen.
Das umstrittenste Fach ist Mathematik: Lehrer und Schüler fühlen sich kaum vorbereitet, die Zeit ist knapp bemessen. Zwar brachte der erste Schulversuch kürzlich gute Ergebnisse, doch wurden nur 13 Klassen getestet, die aufwendig beraten und betreut worden waren. Kritisch ist vor allem, dass in Mathematik ein Paradigmenwechsel durchgeführt werden soll: Weg vom Detailwissen hin zu Kompetenzen. Das braucht Vorbereitung. In Deutsch gab es bisher noch keinen Schulversuch, das Fach steht ebenfalls heftig in der Kritik. So gibt es vier Kompetenzbereiche, ob man aber positiv abschließen kann, wenn ein Bereich negativ ist, ist offen. Solange das nicht geklärt sei, könnten die Lehrer die Schüler nicht vorbereiten, kritisieren Berufsvertreter.
Englisch dagegen wurde langfristig und gut vorbereitet. Schon seit 2008 laufen Schulversuche, Ende April nahmen 299 und damit knapp 85 Prozent aller AHS teil. Auch in Französisch, Italienisch und Spanisch laufen die Vorbereitungen ohne gröbere Probleme.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2012)