Erneut starkes Nachbeben in Norditalien

Feuerwehrleute inspizieren einen Kirchturm in Novi di Modena.
Feuerwehrleute inspizieren einen Kirchturm in Novi di Modena.EPA (Matteo Bazzi)
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Das Erdbeben erreichte eine Stärke von 4,5 auf der Richterskala, das Epizentrum lag bei Ravenna. Die Opferzahl ist auf 26 Tote gestiegen.

Nach den heftigen Erdstößen im Mai hat es in Norditalien am Mittwoch in der Früh erneut ein starkes Nachbeben mit Epizentrum in der Nähe von Ravenna gegeben. Die Erschütterungen waren auch entlang der Adria-Küste in der Region Marche von Pesaro bis Ancona deutlich zu spüren. Die Stärke des Bebens wurde mit 4,5 nach Richter angegeben, größere Schäden dürften nach ersten Erkenntnissen der Behörden nicht entstanden sein.

Ein Experte des nationalen Instituts für Geophysik sagte, die jüngsten Erschütterungen seien "vermutlich Teil einer Welle von Nachbeben". Die Zahl der Todesopfer ist unterdessen weiter gestiegen: Eine 65-jährige Frau, die nach dem Erdbeben vom 29. Mai aus den Trümmern ihres Hauses bei Modena geborgen worden war, erlag ihren Verletzungen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Insgesamt sind bei den beiden schweren Beben am 20. und 29. Mai in der Region Emilia Romagna damit 26 Menschen getötet und 400 verletzt worden, 14.000 sind obdachlos.

Landwirtschaft stark betroffen

Die Region Emilia Romagna rechnet mit langfristigen Auswirkungen des Erdbebens auf die Wirtschaft. 8.000 Arbeitsplätze seien in der Lebensmittelindustrie und im Landwirtschaftsbereich gefährdet. Ställe, Landwirtschaftsunternehmen, und -maschinen seien zerstört worden. "Dabei konzentrieren sich in dieser Region zehn Prozent der italienischen Landwirtschaft", berichtete der Präsident des Landwirtschaftsverbands Coldiretti, Sergio Marini.

Das Tourismusministerium betonte, dass die Badeorte an der Adria-Küste sowie die wichtigsten Städte und historischen Stätten in der näheren Umgebung der vom Erdbeben betroffenen Ortschaften problemlos zugänglich und sicher seien.

"Das Epizentrum und die größten der durch die Erdstöße vom 20. und 29. Mai verursachten Schäden konzentrieren sich auf die Außenbereiche der Provinzen Modena, Ferrara, Reggio Emilia und Mantua. Mit Ausnahme dieser Bereiche bestehen zum jetzigen Zeitpunkt in der restlichen Region keinerlei Behinderungen für die normalen touristischen Aktivitäten und Dienstleistungen. Dies gilt ebenso für die benachbarten Regionen der Emilia-Romagna", hieß es in einer Presseaussendung des Tourismusministeriums.

(APA)

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