Kim Jong-un lässt 20.000 Kinder einfliegen

North Korean children cheer during the playing of games on the grounds of Kyongsang Kindergarten in K
North Korean children cheer during the playing of games on the grounds of Kyongsang Kindergarten in K(c) AP (Kim Kwang Hyon)
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Nordkoreas Diktator hält seine zweite öffentliche Rede seit der Machtübernahme. Für die Inszenierung lässt er Kinder aus dem ganzen Land kommen.

Nordkoreas Diktator Kim Jong-un lässt sich bei seiner zweiten öffentliche Rede seit seiner Machtübernahme von tausenden Kindern bejubeln. Rund 20.000 Kinder aus dem ganzen Land wurden für die Veranstaltung am Mittwoch im Kim-Il-sung-Stadion in der Hauptstadt Pjöngjang eingeflogen. 

Doch die bloße Anwesenheit der Kinder reichte dem Machthaber nicht aus. Stattdessen mussten die jungen Gäste einen Treueeid auf Kim Jong-un schwören. 45.000 Schüler hätten an der Feier anlässlich der Gründung der koreanischen Kinderunion vor 66 Jahren in Pjöngjang teilgenommen, berichteten die staatliche Nachrichtenagentur KCNA und das Staatsfernsehen. In dem Stadion seien Freudenschreie von Kindern zu hören gewesen, die "treue Söhne und Töchter von Kim Jong-un" werden wollten, sagte ein Nachrichtensprecher im Fernsehen.

Die Bilder zeigten klatschende Kinder, die dem Machthaber ein "langes Leben" wünschten; viele von ihnen brachen bei dem Schwur in Tränen aus. "Unser einziger und wichtigster Wunsch ist, dass der geachtete General Kim Jong-un immer gesund und wehrhaft bleibt", sagte ein Schüler-Sprecher in dem nach Kim Il-sung, dem verstorbenen Staatsgründer, benannten Stadion. Umringt von ranghohen Vertretern der Armee und der regierenden Arbeiterpartei bezeichnete Kim Jong-un die Kinder als zukünftige "revolutionäre Arbeiter" einer "starken und prosperierenden Nation".

Angriff oder Entschuldigung

Erst vor wenigen Tagen hatte Nordkorea südkoreanischen Medien mit Raketenangriffen gedroht, sollte die Regierung in Seoul sich nicht für eine "bösartige Verleumdungskampagne" entschuldigen. Hintergrund ist die Kritik in südkoreanischen Medien an Kinderveranstaltungen wie jener vom Mittwoch.

(Ag.)

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