Die zweitgrößte Bank der Insel muss mit 1,8 Mrd. Euro gerettet werden. Ein Hilfspaket müsste dem Finanzminister zufolge aber umfassender ausfallen.
Zypern muss womöglich noch im Juni Hilfen vom Euro-Rettungsfonds beantragen. "Das Thema ist dringend. Wir wissen, dass die Rekapitalisierung der Banken bis zum 30. Juni abgeschlossen sein muss", sagte Finanzminister Vassos Shiarly am Montag.
Auf die Frage, ob potenzielle Hilfe nur auf die Banken beschränkt sei, sagte der Minister, es gehe eher um ein umfassendes Paket. "Wenn man sich an den Stützungsmechanismus wendet, dann berücksichtigt man alle Tatsachen, einschließlich des Bedarfs, der künftig entstehen könnte", sagte Shiarly. "Entsprechend wäre es eine umfassende Anfrage, die nicht nur aktuelle Umstände abdeckt und die Rekapitalisierung der Banken, sondern auch künftige Erfordernisse." Als Termin wird Ende Juni für möglich gehalten.
Griechenland zieht Zypern mit nach unten
Zypern steckt tief in der Rezession. Auf der östlichen Mittelmeerinsel lasten neben der europaweiten Schuldenkrise vor allem Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen und die Folgen für das heimische Bankensystem. Zypern steht unter Druck, für das zweitgrößte Geldhaus Cyprus Popular Bank Hilfe zu beantragen. Das Institut braucht von einem Investor oder von der Regierung Geld, um eine 1,8 Milliarden Euro große Kapitallücke zu füllen. Dies entspricht rund zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes des Landes.
Zypern selbst macht nur 0,2 Prozent der gesamten Wirtschaftskraft in der Euro-Zone aus. Das Land übernimmt am 1. Juli für sechs Monate die EU-Präsidentschaft.
(APA)