Rettung spanischer Banken durch EU ließ Anleger am Montag aufatmen. Spanische Ibex-35 legte zu, seit Jahresbeginn hat er jedoch fast ein Viertel verloren. Vor allem die Banken zählen zu den stärksten Verlierern.
Wien/b. l. Die Rettung spanischer Banken durch die EU ließ die Anleger am Montag aufatmen. Bankenwerte zählten zu den stärksten Gewinnern. Das Papier der angeschlagenen und kürzlich verstaatlichten spanischen Bankia zog zunächst zweistellig an. Die Euphorie verpuffte aber rasch: Am Nachmittag lag die Aktie nur noch knapp acht Prozent im Plus.
Wer zu Jahresbeginn in die Bankia-Aktie investiert hat, hat dennoch bis dato 70 Prozent seines Vermögens verloren. Der spanische Aktienindex Ibex-35 zählt zu jenen mit der schlechtesten Wertentwicklung des heurigen Jahres. Er büßte seit Jahresbeginn 22 Prozent ein. Zum Vergleich: Der Eurostoxx-50 verlor im gleichen Zeitraum sechs Prozent, während der heimische ATX oder der Frankfurter DAX ein Plus verzeichnen.
Ebenfalls stark verloren haben die Bauholding Sacyr Vallehermoso (minus 62 Prozent), das Energieunternehmen Gamesa (minus 53), Banco Popular (minus 51) und der Baukonzern FCC (minus 49 Prozent). Spaniens baudominierte Wirtschaft hat sich seit der Immobilienkrise 2008 nicht erholt.
Hohe Dividendenrenditen
Die Arbeitslosigkeit im krisengeschüttelten Land war laut Eurostat mit 24,3 Prozent im April die höchste in der EU. Einer der wenigen Ausreißer an der spanischen Börse war das Papier des Pharma- und Chemieunternehmens Grifols, das seit Jahresbeginn um fast die Hälfte zugelegt hat.
Dass die Anleger dem spanischen Markt nicht trauen, zeigt die sehr hohe Dividendenrendite vieler spanischer Konzerne: So gibt es im Ibex-35 fünf Unternehmen, die eine zweistellige Dividendenrendite aufweisen (die Baukonzerne ACS und FCC, die Telefónica, die Börsengesellschaft BME sowie die Bank Santander). Das bedeutet, dass die Dividende derzeit mehr als ein Zehntel des gegenwärtigen Kurses ausmacht.
Während eine gute Dividendenrendite ein positives Zeichen ist, bedeutet eine sehr hohe häufig, dass die Aktie stark abgestürzt ist und die Anleger nicht glauben, dass die Dividende nachhaltig ist.