Die Chefin des Internationalen Währungsfonds wiederholt ihre Forderung nach mehr Steuermoral in Griechenland.
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat ihre Forderung zur Notwendigkeit von Steuerzahlungen in Griechenland bekräftigt. "Ich denke, dass die Steuerzahler ihren Verpflichtungen nachkommen, ist ein wichtiges Mittel zur Verbesserung der Situation eines jeden Landes - in Griechenland, wie in anderen Ländern", sagte Lagarde dem Sender CNN laut am Montag vorab verbreiteten Interviewpassagen. Die IWF-Chefin hatte die Steuerhinterziehung in Griechenland wiederholt als eines der größten Probleme des Landes bezeichnet.
Für Empörung hatte in Griechenland insbesondere ein Interview Lagardes in der britischen Tageszeitung "The Guardian" im Mai gesorgt. Darin hatte die IWF-Chefin die griechischen Bürger zur Steuerehrlichkeit aufgerufen, um das Land aus der Krise zu führen. Kinder in manchen Regionen Afrikas bräuchten "mehr Hilfe als die Menschen in Athen", sagte sie. Gegenüber CNN sagte Lagarde am Montag, sie bedauere, dass ihre Äußerung missverstanden und als Beleidigung empfunden worden sei.
Griechenland befindet sich seit Jahren in der Rezession. Im Gegenzug für Milliardenkredite der Europäischen Union und des IWF hatte sich die Anfang Mai abgewählte Regierung zu einem drastischen Sparprogramm verpflichtet. Nach der Wahl, bei der sparkursfeindliche Parteien großen Zuspruch erfuhren, kam keine neue Regierung zustande. Am 17. Juni soll erneut gewählt werden.
(APA)