Die Zinsen für 10-Jahres-Anleihen der Republik Österreich liegen mit 2,36 Prozent auf dem niedrigsten Wert seit 1949.
Die Republik Österreich hat bei der heutigen regulären Auktion von Bundesanleihen erneut Schulden zu Niedrigstzinsen aufgenommen. Die Zehnjahresanleihen seien am Dienstag zu einem "all time low seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949 weggegangen", sagte die Chefin der Bundesfinanzierungsagentur ÖBFA, Martha Oberndorfer. Das Interesse vor allem für die 50 Jahre laufenden Anleihen sei stark gewesen. "Österreich zählt, was die Kreditwürdigkeit angeht, zusammen mit Deutschland, Holland und Finnland zu den besten Adressen Europas."
Insgesamt wurden zwei Schuldtitel über eine Milliarden Euro verkauft, weitere 100 Millionen Euro behielt sich der Bund. Die bis 2022 laufende Anleihe (660 Millionen Euro) wurde zu einer Rendite von 2,36 Prozent losgeschlagen, eine 50 Jahre laufende Emission (440 Millionen) erzielte bei der Aufstockung eine durchschnittliche Rendite von 3,02 Prozent.
Im Mai noch fest 0,3 Punkte höher
Zum Vergleich: Bei der letzten Aufstockung einer zehnjährigen Anleihe vor einem Monat lag die Durchschnittsrendite noch bei 2,634 Prozent. Die im Jänner eingeführte 50-jährige Anleihe (damals 3,8 Prozent) wurde heute zu 3,02 Rendite verkauft.
Allein im Mai seien für die Republik Österreich die Zinsen um 50 Basispunkte gefallen, sagte Oberndorfer zur APA. Die zehnjährigen Anleihen sei 2,5-, die 50-jährige Anleihe 2-fach überzeichnet gewesen.
Am 1. Juni war die Rendite der auf dem Kapitalmarkt gehandelten Anleihen zum ersten Mal auf unter 2 Prozent gefallen und ist seither wieder etwas angestiegen. Zum Vergleich: Die Spanier zahlen für Zehnjährige aktuell 6,66, die Deutschen 1,38 Prozent (jeweils Sekundärmarktrendite).
(APA)