Die Verantwortung liege in erster Linie bei Griechnalnd, sagte der deutsche Ex-Finanzminister. Der Rest der EU trage aber eine "gravierende" Mitschuld.
"Griechenland hätte nie in die Euro-Zone gehört. Die Aufnahme war eine Todsünde", bekannte der ehemalige deutsche Finanzminister Theo Waigel, einer der Gründerväter des Euro, in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil". Die Verantwortung für diesen "gravierenden Fehler" liege zuallererst bei Griechenland, weil es die Zahlen gefälscht habe, sagte der frühere CSU-Politiker laut Vorausmeldung. Der Rest der EU trage jedoch eine "gravierende Mitschuld".
"Man hätte wissen müssen, dass mit den Zahlen etwas nicht stimmt", so Waigel, der heute dafür plädiert, dass sich Europa nicht "erpressen" lassen dürfe. "Die Sparpakete dürfen auf keinen Fall aufgeweicht werden. Wenn Griechenland seine Sparvereinbarungen nicht einhält, muss es seinen eigenen Weg gehen."
Als weiteren "Kardinalfehler" der Gemeinschaftswährung führt Waigel an, dass Deutschland unter der rot-grünen Regierung und Frankreich im Jahr 2004 "durchboxten, dass ihre Defizitsünden ungesühnt bleiben. Das ermunterte alle kleinen Staaten, sich fröhlich zu verschulden."
(APA)