Laut dem ukrainischen Vize-Generalstaatsanwalt Renat Kusmin ist die inhaftierte Politikerin "eine Verbrecherin". Von der Parlamentswahl im Oktober werde sie deswegen ausgeschlossen.
Die ukrainische Justiz schließt eine Teilnahme der in der Haft erkrankten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko an der Parlamentswahl im Oktober aus. "Timoschenko ist eine Verbrecherin", sagte Vize-Generalstaatsanwalt Renat Kusmin in einem Interview der Tageszeitung "Kommersant-Ukraine" (Montag). Aufgrund ihrer Haftstrafe könne sie nicht kandidieren. Die EU will die Beziehungen zu der Ex-Sowjetrepublik nur normalisieren, wenn die Oppositionsführerin zur Abstimmung antreten darf.
Gegen die politische Rivalin von Präsident Viktor Janukowitsch laufen noch weitere Strafverfahren, unter anderem wegen Mordes.
Appell aus dem Gefängnis
Mit einem Appell aus der Haft hat die ukrainische Ex-Regierungschefin am Montag auf sich aufmerksam gemacht. Sie sprach der Fußball-Nationalmannschaft des EM-Co-Gastgebers Mut für das Spiel gegen England zu. "Wie nie zuvor braucht ihr jetzt unsere Unterstützung, und wir übermitteln euch all unsere positive Energie", zitierten die Anwälte der Oppositionsführerin in Charkiw aus der Mitteilung.
Timoschenko war im Oktober in einem international umstrittenen Prozess zu sieben Jahren Haft wegen angeblichen Amtsmissbrauchs verurteilt worden. Ihr werden schlecht ausgehandelte Gas-Verträge mit Russland vorgeworfen. Die 51-Jährige wird in einer Klinik in Charkiw von deutschen Ärzten wegen eines Bandscheibenschadens behandelt.
(Ag.)