Enttäuschtes Hoffen auf Schutz der Meere

(c) Dpa-Zentralbild/Stefan Sauer (Stefan Sauer)
  • Drucken

Seit 1950 haben sich die Fischfänge vervierfacht, die Meere sind übernutzt. Dennoch gibt es kein Schutzabkommen.

Rio/Wien/Ku. Vor dem Umweltgipfel in Rio haben Umweltorganisation einem Abkommen zum Schutz der internationalen Meere die besten Chancen auf Realisierung gegeben. Geträumt haben sie, dass die Fläche der Meeresschutzgebiete von derzeit einem Prozent auf bis zu 40 Prozent gesteigert werden könnte. Daraus ist nichts geworden, das Vorhaben ist auf unbestimmte Zeit vertagt.

Den Fischbeständen in den Weltmeeren wurde im letzten halben Jahrhundert übel mitgespielt: Zwischen 1950 und den 1990er-Jahren vervierfachten sich die Fänge (auf jährlich rund 90 Millionen Tonnen), dann machte sich die Überfischung auch wirtschaftlich bemerkbar: Die Fänge stagnieren – obwohl der Aufwand der Industrie steigt.

Meeresschutzgebiete zeigen laut dem UN-Umweltprogramm UNEP große Wirkung: In 80 untersuchten Schutzzonen ist der Fischbestand um 91 Prozent gestiegen, die Fische waren durchschnittlich um 20 bis 30 Prozent größer.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Umwelt

Das Scheitern der Weltregierung

UN-Konferenz.Globale Gipfeltreffen bringen zunehmend nur noch Hotelumsätze für die Veranstalterländer – aber keine konkreten Ergebnisse.
Leitartikel

Wer die Welt retten will, sollte ein Dorf verwalten können

Jetzt ist auch die globale Moralblase geplatzt: Das Vertrauen, dass globale Probleme durch globale Institutionen gelöst werden, ist aufgebraucht.
Umwelt

Aufbruch in eine „grüne Weltwirtschaft“ bis auf Weiteres vertagt

Das Riesen-Event in Rio de Janeiro blieb hinter den ohnehin geringen Erwartungen zurück. Konkrete Ziele sucht man in der Abschlusserklärung vergeblich. Umweltschützer kritisieren die Politiker heftig.
Umwelt

„Die Energiewende rechnet sich“

Das IIASA in Laxenburg hat bei der Rio-Konferenz die bisher umfassendste Studie zur künftigen Energieversorgung vorgestellt.
Protest am Rande des Umweltgipfels in Rio
Umwelt

"Rio+20": Waldner sieht große Herausforderungen

Der Umweltgipfel bildet für Staatssekretär Wolfgang Waldner die "Basis für weitere Prozesse". Für die Umweltorganisation WWF war es ein "Gipfel der Schande"

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.