SP-Fischen im Kulturteich

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ie SPÖ beginnt, ihre Stammklientel für den bevorstehenden Wahlkampf zu aktivieren: Dienstag abend lud der Verein "Change 06", SP-Plattform für den politischen Wechsel, zu seiner ersten Veranstaltung, einem "Kultur Jour Fix" in Joe Zawinuls Wiener Jazzclub "Birdland". Angeschrieben wurden 500 Personen aus der Kulturszene, die Garderobe zählte dann immerhin 200 abgegebene Mäntel, um unter Moderation von Anwalt und "Change 06"-Mitglied Gabriel Lansky beherzten Reden der alten Garde, Ex-Kunstminister Rudolf Scholten und Ex-Finanzminister Ferdinand Lacina, zu lauschen. Zum Hauptabendprogramm sozusagen, um 20.15, tauchte dann SP-Chef Alfred Gusenbauer auf und stellte sich einigen doch ziemlich angriffigen Fragen, etwa von Schriftsteller Robert Schindel, Fotografin Lisl Ponger, Filmemacherin Ruth Beckermann. Wo ist er denn eigentlich, der zukünftige SP-Kunstminister? Und wo war sie denn, die oppositionelle SP-Kulturpolitik in den letzten Jahren? Kurz nach Mitternacht löste sich die inhaltlich etwas vage Veranstaltung auf. Man habe gemerkt, dass sich Künstler und Politiker nicht mehr gewohnt sind, so das Resümee der SP-Überzeugten. Wenigstens beginne jetzt ein Dialog.


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