Am Rande des Forums in Alpbach – und doch mittendrin

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Martina Lederer hat das European Forum fünf Jahrzehnte lang als Vermieterin von Gästezimmern begleitet. Doch bei der feierlichen Eröffnung war die Alpbacherin erstmals in diesem Jahr. Ein persönlicher Rückblick.

Ende der 1950er Jahre, da hatte das European Forum Alpbach gerade einmal ein Jahrzehnt auf dem Buckel, besuchte die junge Martina Lederer das große Fest oben auf der Wiese über dem Böglerhof. Ein Schwein wurde gegrillt (oder war es ein Schaf?), es gab Lagerfeuer und Musik, und Lederer und ihre Freundin hatten eine so gute Zeit beim Musizieren und Singen, dass sie komplett die Zeit übersahen. „Die Mama hat ja gesagt, um zehn bist du zu Hause!“ Die Uhrzeit fiel ihr erst wieder ein, als Lederer die Mama sah, nämlich im Halbdunkeln, besorgt zwischen den Tannenbäumen herumspähen.

Gesehen hat sie dann auch ein Bekannter, der sie partout auf das Fest einlud. So endete der Abend mit einer singenden Frau Mama am Lagerfeuer, und daheim war man erst recht nach Mitternacht. Daheim, das ist die Pension Fürstenhäusl, ein schmuckes altes Bauernhaus, das Lederer von ihren Eltern übernommen – und die Pension vor einigen Jahren ihrem Sohn Harald und der Schwiegertochter Eva übergeben hat. Drei Generationen leben heute hier, und mit Martina Lederer eine Alpbacherin, die das European Forum als Gastgeberin fünf Jahrzehnte lang begleitet hat. Doch für die feierliche Eröffnung des Forums hat sie im heurigen Jahr zum ersten Mal Zeit gefunden, erzählt sie in ihrer urigen Stube mit der großen, hellen Küche und der gemütlichen Eckbank. Ihren erstmaligen Besuch berichtete sie bei der Eröffnungsfeier dann gleich Landeshauptmann Günther Platter. „Madln, jetzt mach ma a Foto!' hat er gesagt. Madln! Ich bin 76 Jahre alt“, erzählt sie und lacht.

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