Covid-19

Die Schatten­pandemie: Globale Welle der Gewalt gegen Frauen

Viele südamerikanische Länder melden einen starken Anstieg von häuslicher Gewalt
Viele südamerikanische Länder melden einen starken Anstieg von häuslicher Gewalt(c) APA/AFP/PEDRO PARDO (PEDRO PARDO)
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Morde, Vergewaltigungen, Gewalt – weltweit schlagen Frauenorganisationen in der Coronakrise Alarm.

Mit einer Fernsehansprache verkündete der konservative kolumbianische Präsident, Iván Duque, die Ausgangssperren für sein Land. „Es ist Zeit, zu verstehen“, sagte er am 25. März mit Blick auf die unaufhaltsam scheinende Corona-Pandemie, „dass unser Verhalten Leben rettet.“ Am selben Tag, im Städtchen San Pablo, wurde die Frauenaktivistin Isabel Salinas vor ihrem Haus niedergeschossen; wenige Stunden zuvor war sie in den Gassen unterwegs, um Spenden zu sammeln für arme, von Covid-19 betroffene Familien.

Einen Tag später, in Cartagena an der Karibikküste, stürmte ein Mann die Wohnung von Loly luz Madero Guerrero und erschoss die junge Frau. Anschließend ihre Mutter und ihre Schwester. Bei dem Täter soll es sich um den ehemaligen Partner Guerreros handeln. Schlimmer konnte damit der Ausblick nicht sein, der viele Frauen angesichts der Ausgangssperre erwartete: Eingeschlossen mit dem Peiniger. Keiner werde ungeschoren davonkommen, der Frauen und Kinder missbrauche, warnte Duque, doch seine Wörter scheinen zu verhallen. Bereits vor der nationalen Ausgangssperre verhängte die Regierung eine fünftägige Quarantäne über die Hauptstadt Bogotá. In diesen Tagen stiegen Anzeigen und Anrufe bei Hotlines für gewaltbetroffene Frauen um 30 Prozent.

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