Marxismus „Made in China“

Chinas Staatsideologie beruht unter anderem auf den Lehren von Karl Marx.
Chinas Staatsideologie beruht unter anderem auf den Lehren von Karl Marx.AP
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Wenige Tage vor dem 200. Geburtstag von Karl Marx betont Chinas Staatschef die Bedeutung der Ideologie des deutschen Denkers – vorausgesetzt, sie werde an China angepasst.

Wien/Peking. Ist der Marxismus tot in einem Land, in dem mehr als 2000 Superreiche leben? In dessen Metropolen mehr Ferrari, Porsche und Rolls-Royce fahren als in den Städten Europas? In dem die oberen ein Prozent ein Drittel des gesamten Vermögens im Land besitzen? Geht es nach Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, dann lebt die Ideologie von Karl Marx – und sollte unter seiner Führung sogar noch überzeugter verfochten werden.

So rief Xi die Kader nur wenige Tage vor dem 200. Geburtstag des deutschen Denkers am 5. Mai in sperrigem Parteisprech auf, „die Kraft der Marxistischen Wahrheit tiefer zu verstehen und zu begreifen“. Die Partei solle noch härter daran arbeiten, den Marxismus fit für das 21. Jahrhundert zu machen und ihn an das gegenwärtige China anzupassen, sagte er in einer Studiensitzung des Politbüros, dem zentralen Machtorgan der Kommunistischen Partei. „Das Kommunistische Manifest“ von Karl Marx und Friedlich Engels sei dafür von zentraler Bedeutung.

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