Seit mehr als fünf Jahren lebt Info-Aktivist Edward Snowden zurückgezogen in Moskau. Er finanziert sein Leben mit Auftritten und muss auf das Wohlwollen russischer Behörden hoffen.
Unlängst besuchte Edward Snowden die Tretjakow-Gemäldegalerie in Moskau. Er bemerkte, wie ihn eine junge Frau anstarrte. Schließlich fragte sie: „Sind Sie Edward Snowden?“ Er bejahte. Die Frau bat ihn um ein gemeinsames Selfie. Snowden sagt, er sei froh gewesen, dass die Fotografie nie in den sozialen Medien aufgetaucht ist. Es sind Anekdoten wie diese, von denen Snowden selbst in Interviews erzählt, die einen spärlichen Einblick in sein Moskauer Leben geben.
Seit mehr als fünf Jahren lebt der frühere NSA-Mitarbeiter in der russischen Hauptstadt. Wenn man seinen Anwalt Robert Tibbo bittet, mehr über den Alltag seines prominenten Klienten zu erzählen, winkt er ab. „Darüber darf ich nicht sprechen“, sagt er dann. Tibbo wird dafür bezahlt, keine Auskunft zu geben und das zu schützen, was Snowden heilig ist: seine Privatsphäre.