Italien: Warum die Grillini mit den Gelbwesten flirten

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Vizepremier Di Maio unterstützt die französische Protestbewegung: Er will bewusst Macron verstimmen und gegen die Lega punkten.

Rom/Wien. Die Rebellion der französischen Gelbwesten bekommt nun prominente Unterstützung aus dem Süden: Italiens Vizepremier Luigi Di Maio stellt sich demonstrativ auf die Seite der radikalen Protestbewegung, die seit Wochen für Zusammenstöße auf Frankreichs Straßen sorgt und zum Alptraum für Präsident Emmanuel Macron geworden ist. „Gebt nicht auf“, schrieb der Chef der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung in seinem Blog. „Wir verstehen euch.“ Am Wochenende will er Vertreter der Gelbwesten persönlich treffen – was in Paris für erhebliche Verstimmung sorgt.

Vor allem die Gelbwesten-Forderung nach direkter Demokratie gefällt Di Maio – ist dies doch seit jeher einer der größten Wunschträume der Grillini: Die vom Komiker Beppe Grillo gegründeten Fünf Sterne entstanden ja ebenfalls als postideologische Anti-Eliten-Massenprotestbewegung auf den Straßen, mit dem Stinkefinger als aussagekräftigstes Symbol. Der Vizepremier bot den „Gilets Jaunes“ nun auch die Fünf-Sterne-Online-Plattform Rousseau an – das Vehikel der Bewegung in Richtung direkter Onlinedemokratie: Auf diesem Portal stimmen die Fünf-Sterne-Anhänger über alle politischen Programme und ihre Mitglieder ab.

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