„Der IS wurde noch nicht eliminiert“

Ein Fahrzeug der US-Armee nach der Attacke von Manbij.
Ein Fahrzeug der US-Armee nach der Attacke von Manbij.(c) AFP
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Der Sprecher des Militärrats von Manbij, Shervan Darwish, berichtet der „Presse“ von Versuchen der IS-Extremisten, sich neu zu organisieren. Mit dem Attentat in Manbij vor ein paar Tagen wolle der IS Chaos stiften.

Wien/Manbij. Für Shervan Darwish scheint das Motiv der Attentäter klar: „Sie wollen Chaos stiften. Die Terroristen wollen den Menschen sagen: Wir sind noch immer da“, berichtet der Sprecher des Militärrats von Manbij über den Kurznachrichtendienst WhatsApp der „Presse“. In die nordsyrische Kleinstadt ist die Gewalt zurückgekehrt. Vor einigen Tagen wurde ein Sprengstoffattentat auf eine Patrouille aus US-Soldaten und Mitgliedern des mit Washington verbündeten Militärrats verübt. „Acht Zivilisten wurden getötet und 18 verwundet“, berichtet Militärratssprecher Darwish. Auch zwei amerikanische Soldaten und zwei zivile Mitarbeiter der US-Streitkräfte kamen ums Leben. „Dass so etwas in diesem Ausmaß geschieht, eine Explosion im Zentrum der Stadt, das ist neu für uns“, erklärt Darwish.

Militärratssprecher Darwish.
Militärratssprecher Darwish.Rojava Information Center

Anfang 2014 haben die Kämpfer des sogenannten Islamischen Staats (IS) die Kontrolle über Manbij übernommen. Die Stadt wurde Teil des „Kalifats“, das die Extremisten in ihren eroberten Gebieten in Syrien und im Irak eigenmächtig ausgerufen hatten. Doch im August 2016 wurde die Herrschaft des IS über Manbij beendet. Kurdische und arabische Kämpfer, die unter dem Dachverband der sogenannten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) operierten, warfen die Jihadisten aus der Stadt. Seither hat der Militärrat von Manbij die militärische Kontrolle über das Gebiet. Zwar sind die Einheiten des IS vertrieben worden, doch im Untergrund sind seine Anhänger nach wie vor aktiv. „Der IS und andere Terrororganisationen haben hier noch immer Verstecke und Zellen“, berichtet Militärratssprecher Darwish.

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