Das Brexit-Drama spitzt sich zu

(C) Tolga Akmen / AFP
  • Drucken

In den nächsten Tagen könnte die Vorentscheidung über den britischen EU-Austritt fallen. „Die Presse“ analysiert, welche Varianten in diesem taktischen Spiel von Premierminister Boris Johnson und seinen Gegnern noch zu erwarten sind.

Kurz vor seiner Zwangspause wird das britische Unterhaus heute, Dienstag, noch einmal aktiv. Obwohl ihre Handlungsmöglichkeiten bei der Verhinderung eines Hard Brexit am 31. Oktober bereits eingeschränkt sind, werden die Abgeordneten der Opposition noch alles daransetzen, den EU-Austrittskurs von Premierminister Boris Johnson zu durchkreuzen: entweder mit einer Initiative zur neuerlichen Verschiebung des Brexit oder mit einem Misstrauensvotum.

Ihr Erfolg wird auch davon abhängen, wie viele frustrierte konservative Abgeordnete bereit sind, gegen ihre eigene Regierung zu stimmen. Um die Flucht nach vorn anzutreten, könnte Johnson noch diese Woche Neuwahlen ausrufen. Die würde er auch dafür nutzen, alle parteiinternen Gegner unter den Abgeordneten loszuwerden.

Neuwahl

Durchaus möglich ist, dass Premier Johnson aus taktischen Gründen Neuwahlen provoziert.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kommentare

Der heitere Kontrollverlust im Brexit

Humor und Fatalismus scheinen die einzigen Mittel zu sein, Britanniens Austritt zu verkraften.
EC President Juncker shakes hands with British PM Johnson in Luxembourg
Europa

Brexit mit Eierschwammerln für zwei

Premierminister Johnson reiste nach Luxemburg zu einem Arbeitsessen mit Kommissionschef Juncker. Konkrete Vorschläge zum Austrittsabkommen hatte er nicht im Gepäck.
British Prime Minister Boris Johnson and European Commission President Jean-Claude Juncker talk as they leave after their meeting in Luxembourg
Europa

Brexit-Treffen: Keine neuen Vorschläge aus London

Ohne greifbares Ergebnis ging ein Treffen zwischen dem britischen Premier Boris Johnson und dem EU-Kommissionpräsidenten Jean-Claude Juncker zu Ende.
Parteikollege David Cameron bezeichnet Boris Johnson als „Lügner“, dem es in der Brexit-Frage nur um seine Karriere gehe.
Europa

Opfert Johnson Nordirland?

Premier Johnson trifft Juncker und will im letzten Moment eine Einigung über ein Austrittsabkommen erreichen – eventuell sogar zum Preis einer Abkoppelung von Belfast.
Außenpolitik

Brexit: Scheidender Parlamentspräsident Bercow vergleicht Johnson mit Bankräuber

John Bercow warnt den britischen Premierminister, Gesetz und Parlament zu missachten, um einen EU-Austritt am 31. Oktober zu erzwingen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.