Francos Mausoleum im Tal der Gefallenen nahe Madrid ist zum Pilgerort für viele rechte Nostalgiker geworden.
Ruhestätte

Der lange Schatten des Diktators Franco

Die Leiche des „Caudillo“ darf umgebettet werden. Der Streit wirft ein Schlaglicht auf das schwierige Verhältnis zum Franquismus.

Wien/Madrid. Francisco Franco muss seine monumentale Ruhestätte verlassen. Nach jahrelangen Streitereien und historischen Deutungskämpfen setzten sich nun doch die Sozialisten durch: Die sterblichen Überreste des faschistischen Diktators, der Spanien vom Ende des Bürgerkrieges 1939 bis zu seinem Tod 1975 regierte, dürfen umgebettet werden. Damit wird einem zentralen Aspekt des Franco-Kultes ein Ende gesetzt.

Die Richter des Obersten Gerichtshofes billigten am Dienstag den Wunsch der sozialistischen Regierung von Premier Pedro Sánchez, Francos Sarg aus der Gruft im Tal der Gefallenen nahe Madrid in einen Friedhof am Rand der Hauptstadt zu überführen. Einstimmig abgelehnt wurde ein Antrag der Franco-Angehörigen: Sie hatten gefordert, dass wenn es schon zur Exhumierung kommen müsse, der Leichnam in das private Familiengrab in der Almudena Kathedrale, im Zentrum von Madrid, verlegt werden solle. Wegen der Berufung der Familie war die ursprünglich für Juni geplante Exhumierung gestoppt worden.

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