Großbritannien/EU

Johnsons Deal ist für die EU ein No Deal

Brexit über alles: Premier Boris Johnson verspricht seinen konservativen Parteikollegen den raschen Austritt aus der EU.
Brexit über alles: Premier Boris Johnson verspricht seinen konservativen Parteikollegen den raschen Austritt aus der EU.(c) REUTERS (HENRY NICHOLLS)
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Der britische Premierminister räumt erstmals ein, dass nach dem Brexit Zollkontrollen zwischen Irland und Nordirland unumgänglich sein werden.

Manchester/Dublin. Das Eingeständnis war längst überfällig und trotzdem alles andere als erfreulich: Zwischen Nordirland und der Republik Irland wird es Grenzkontrollen geben müssen. Dies kündigte Boris Johnson am Dienstag am Rande des Parteitags der Tories an. Der britische Premierminister bereitet den Boden für den Showdown mit der EU und seinen politischen Widersachern im Inland vor. In den kommenden Tagen soll Johnson seinen lang erwarteten konkreten Vorschlag für ein neues Brexit-Abkommen mit der EU nach Brüssel schicken. Die Konturen dieses Vorschlags sind gestern ein Stück sichtbarer geworden. Und sie verheißen nichts Gutes für die Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU.

In seinem gestrigen Gespräch mit der BBC schlug Johnson eine einheitliche, irisch-nordirische Zone für Lebensmittel und Agrarprodukte vor, in der EU-Vorschriften gelten sollen – wodurch Grenzkontrollen im Bereich Landwirtschaft nicht notwendig wären. Bei anderen Waren und hinsichtlich der Zölle sei hingegen keine Anpassung an europäische Normen und Zollsätze angedacht, gab der Premier zu. An der Notwendigkeit von Zollkontrollen zwischen Irland und Nordirland führe folglich kein Weg vorbei.

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