Diplomatie

Wie Tirana sein internationales Profil stärken will

Edi Rama.
Edi Rama.(c) APA/AFP/VLADIMIR SIMICEK (VLADIMIR SIMICEK)
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Albanien hat Anfang des Jahres den OSZE-Vorsitz übernommen. Nun muss sich ein Land als fähiger Vermittler beweisen, das seit Langem nicht in der Lage ist, seine eigenen politischen Probleme zu lösen.

Wien. Es war ein Hilferuf, der die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien aus Tirana erreichte. Albaniens Staatspräsident bat darin um Vermittlung wegen der dramatischen Lage in seinem Land. „Die politische Krise in Albanien wird von Tag zu Tag schlimmer“, schrieb Ilir Meta. „Politische und soziale Spannungen wachsen, und die Polarisierung zwischen den gegnerischen Seiten eskaliert.“ Das war im Juli vergangenen Jahres. Heute, sechs Monate später, steht Albanien selbst an der Spitze der Sicherheitsorganisation.

Albaniens sozialistischer Premierminister, Edi Rama, der zu Jahresbeginn den OSZE-Vorsitz übernommen hat, sprach am Donnerstag bei seinem Antrittsbesuch in Wien dann auch viel von dem Beitrag, den die OSZE bei der Lösung von Konflikten spielen müsse. „Die oberste Priorität unseres Vorsitzes ist es, vor Ort etwas zu bewirken“, sagte Rama vor den versammelten OSZE-Botschaftern. Nicht wenige von ihnen hatten der Idee, Albanien den Vorsitz zu gewähren, skeptisch gegenübergestanden. Bis heute gibt es eine OSZE-Mission in Tirana, um Albanien zu helfen, seine demokratischen Institutionen zu entwickeln sowie Rechtsstaat und Menschenrechte zu etablieren. Nun muss sich ein Land als fähiger Vermittler beweisen, das seit Langem nicht in der Lage ist, seine eigenen Probleme zu lösen.

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