Interview

"Nuklearwaffen strebt der Iran nicht an"

Das Coronavirus hat den Iran schwer getroffen. Der wirtschaftliche Kollaps des Landes ist ausgeblieben.
Das Coronavirus hat den Iran schwer getroffen. Der wirtschaftliche Kollaps des Landes ist ausgeblieben.VIA REUTERS
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Die Islamische Republik stehe vor einer Ära der Hardliner, sagt der Nahost-Experte Michael Lüders im Gespräch. Europa habe mit einem Amerika-Gehorsam die Chancen verspielt.

Die Presse: Das Coronavirus hat den Iran besonders hart getroffen. Es gab Kritik am Krisenmanagement des Regimes, das keinen Lockdown wollte. Wie schätzen Sie die Lage ein?

Michael Lüders: Man hat zu spät gehandelt, aber durch einige Maßnahmen geschafft, die Infektionszahlen niedriger zu halten, als befürchtet. Die religiösen Stätten waren lange Zeit nicht geschlossen, das ist sicherlich ein Versäumnis. Die Iraner haben versucht, beim Internationalen Währungsfonds einen Kredit über fünf Milliarden US-Dollar zu erhalten, um die medizinische Versorgung gewährleisten zu können. Die USA haben natürlich interveniert, so sind die Chinesen massiv in die Bresche gesprungen und haben Hilfslieferungen an den Iran geschickt. Insgesamt ist der Iran mit einem blauen Auge davongekommen.

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