Aufgerüstete Sicherheitskräfte

Wie Amerikas Polizei militarisiert wurde

Ein Swat-Team der Polizei marschiert während der Proteste in Minneapolis auf.
Ein Swat-Team der Polizei marschiert während der Proteste in Minneapolis auf.REUTERS
  • Drucken

Das Pentagon liefert seit Jahren militärisches Equipment an lokale Polizeieinheiten. Bürgerrechtsorganisationen warnen vor einer „Krieger-Mentalität“ bei den Sicherheitskräften.

Es sind Szenen, die an den Irak während der US-Besatzung erinnern: Grün und schwarz lackierte, gepanzerte Humvee-Geländefahrzeuge fahren durch die Straßen. Männer in Tarnanzügen sind aufmarschiert, mit Sturmgewehren, schweren Schutzwesten, Helmen und sandfarbenen Feldschuhen. Viele der Beamten, die nun mit militärischer Ausstattung durch amerikanische Städte patrouillieren, gehören aber nicht zur Nationalgarde oder gar zur US-Armee. Sie sind Polizisten. Derart martialisch treten Amerikas Polizeieinheiten nicht erst jetzt, während der Massenproteste gegen Rassismus und tödliche Polizeigewalt, auf. Sie werden schon seit vielen Jahren mit Militärtechnik hochgerüstet. Und Bürgerrechtsorganisationen beklagen, dass Polizeieinsätze zunehmend mit Taktiken aus Kriegsgebieten durchgeführt werden. Das sei einer der Gründe dafür, warum dabei so viele Menschen sterben.

US-Präsident Barack Obama beschränkte 2015 die Weitergabe militärischer Ausrüstung durch nationale Institutionen an lokale Polizeieinheiten. Zuvor hatten Bilder aus Ferguson für Aufregung gesorgt. In der Stadt im Bundesstaat Missouri war es im Sommer 2014 nach tödlichen Schüssen der Polizei auf den 18-jährigen Michael Brown zu Protestkundgebungen gekommen. Die Polizei rückte mit gepanzerten Fahrzeugen an. Auf ihnen saßen Beamte, die mit Sturmgewehren auf die Demonstranten zielten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

USA

Revoltiert die US-Militärelite gegen Trump?

Ex-Pentagonchef James Mattis greift Trump an: "Wir sind Zeugen der Konsequenzen von drei Jahren ohne reife Führung“.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.