Analyse

Die linke und kurdische Allianz gegen die Grauen Wölfe

Demonstration linker und kurdischer Gruppen in Wien
Demonstration linker und kurdischer Gruppen in WienAPA/FLORIAN SCHRÖTTER
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Die Attacken von Sympathisanten rechtsextremer türkischer Gruppen haben zu einem breiten Bündnis geführt. Wer gehört dazu?

Es begann mit einer Demonstration gegen Gewalt gegen Frauen. Ursprünglich wollten die Veranstalterinnen, eine Plattform linker Frauenorganisationen, in jedem Wiener Bezirk mit einem Infostand auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Bei der Kundgebung in Favoriten am vergangenen Mittwoch kippte jedoch die Situation: Junge Männer begannen zu pöbeln, weil Forderungen der Frauen auch auf Türkisch verlesen wurden. Und sie reagierten aggressiv auf die Fahnen, die von einigen Demonstrantinnen mitgetragen wurden. Es waren Flaggen der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ), die in Nordsyrien erst gegen die Jihadisten des Islamischen Staats (IS) und dann gegen türkische Truppen gekämpft hatten.

Nur wenige Tage zuvor waren bei einem türkischen Drohnenangriff bei Kobanê im Norden Syriens drei Kurdinnen ums Leben gekommen. In der Region führt die Türkei seit Monaten einen Feldzug gegen das von vorwiegend kurdischen Kräften kontrollierte Autonomiegebiet durch. Der Tod der drei Frauen wurde auch beim Protest in Favoriten angeprangert. Anhänger türkisch-nationalistischer Gruppen attackierten die Kundgebung und zeigten das verbotene Zeichen der rechtsextremen Grauen Wölfe.

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