Diversität

Moskaus Panik vor dem "Regenbogen"

(c) REUTERS (ANTON VAGANOV)
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Die neue Verfassung sieht die Stärkung „traditioneller Werte“ vor. Für ultrakonservative Kreise ein Anlass, um alternative Lebensformen aus der Öffentlichkeit zu verbannen und unangepasste Kunst zu kriminalisieren.

Ein paar Tage nach der geschlagenen Verfassungsabstimmung wandte sich Jekaterina Lachowa, Vorsitzende der Frauenunion Russlands und frühere Duma-Abgeordnete, persönlich an Präsident Putin. Die neue Verfassung hebt Punkte wie die Ehe als „Bund von Mann und Frau“, den Schutz traditioneller Familienwerte, die Achtung Älterer sowie patriotische Erziehung von Kindern in den Verfassungsrang.

Lachowa machte auf eine ihrer Ansicht nach gefährliche Lücke aufmerksam: die anhaltende „Bedrohung“ von Kindern durch den Regenbogen. Der Regenbogen – genauer: die bunte Fahne – gilt in Russland seit einem 2013 erlassenen Gesetz als Ausdruck „homosexueller Propaganda“, vor dem Minderjährige zu schützen seien. In der Öffentlichkeit ist die Flagge so gut wie kriminalisiert. Wer immer sie hisst, wird behördlich belangt. Allerdings gibt es bis heute mehrere Unternehmen, die „raduga“ (so heißt der Regenbogen auf Russisch) im Namen tragen: eine Drogeriekette etwa, oder eine Eismarke.

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