Donald Trump läutete einen härteren China-Kurs ein und moderierte Israels Annäherung an Golfstaaten. Sonst bleiben unterm Strich kaum außenpolitische Erfolge.
Als neulich das Nobelpreiskomitee in Oslo den Friedensnobelpreis dem UN-Welternährungsprogramm zuerkannte, machte Donald Trump kein Hehl aus seiner Enttäuschung. Er hatte Shinzō Abe, den damaligen japanischen Premier, dazu motiviert, ihn wegen seiner Nordkorea-Politik für die Auszeichnung vorzuschlagen. Die bombastische Gipfelshow mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un brachte dem Präsidenten fette Schlagzeilen und eine Brieffreundschaft mit Kim ein, aber unter dem Strich blieb substanziell nichts übrig.
Die Annäherung entpuppte sich bisher als Flop, und von einer nuklearen Abrüstung Pjöngjangs ist keine Spur. Kritiker wie sein damaliger Sicherheitsberater John Bolton hatten Trump davor explizit gewarnt – was den Hardliner letztlich den Job kostete. Außenpolitik aus einem Impuls heraus, getrieben vom Überraschungsmoment, bei dem Feinde plötzlich zu potenziellen Freunden mutieren – das ist ein Markenzeichen der Außenpolitik Trumps, die von Konventionen wenig hält.