USA

Die bittere Bilanz des Afghanistan-Kriegs

Präsident Joe Biden rechtfertigt sich abermals für das unrühmliche Ende der gescheiterten Mission am Hindukusch. Die Nachrede ist miserabel.

Der Afghanistan-Krieg der USA, der längste in der Geschichte der Nation, endete nach fast 20 Jahren für die Öffentlichkeit, wie er begonnen hatte – mit grünstichigen Fotos. In den Abendstunden des 7. Oktober 2001 hatte die Regierung George W. Bush an der Spitze einer Antiterrorallianz den Rachefeldzug für den 9/11-Terrorangriff gegen die Taliban und die al-Qaida des Osama bin Laden mit einem großflächigen Bombardement und einem Raketenhagel auf Kabul gestartet.

Eine Minute vor Mitternacht, 24 Stunden vor Ablauf der eigentlichen Frist am 31. August, hob am Montag die letzte der fünf grauen Transportmaschinen vom Hamid-Karzai-Flughafen in der afghanischen Hauptstadt ab. Wäre da nicht der Flankenschutz von B-52-Bombern, Kampfjets und Reaper-Drohnen gewesen, hätte sich der Eindruck aufgedrängt, die US-Besatzungsmacht würde sich im Schutz der Dunkelheit aus dem Land stehlen – und das so schnell wie möglich, um nicht weitere Anschläge der IS-Miliz zu provozieren. Noch vor dem Abflug machte die US-Nachhut am Airport Dutzende von Humvees und Panzerfahrzeugen, die sie zurücklassen musste, unbrauchbar.

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