Äthiopien

Der Drohnenkrieg des Abiy Ahmed

(c) APA/AFP/SOLAN KOLLI (SOLAN KOLLI)
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Die Tigray-Rebellen in Äthiopien haben nach über einem Jahr Krieg ihren Rückzug in den Norden erklärt und wollen verhandeln. Der Regierungschef setzte auf unbemannte Kampfhilfe aus der Luft.

Einige knappe Worte im Kurznachrichtendienst Twitter reichen manchmal aus, um hart erkämpfte Erfolge mit einem Klick verloren zu geben. So geschehen in Äthiopien, wo sich Regierungstruppen und die Rebellen der nördlichen Region Tigray seit mehr als 13 Monaten in einem blutigen Krieg zerfleischen. In einem kurzen Tweet spät am Montagabend teilte der Sprecher der Rebellengruppe TPFL mit, die  Aufständischen hätten sich aus den Regionen Amhara und Afar in Richtung Norden zurückgezogen.  Nun hoffe man auf internationalen Druck auf die Regierungen von Äthiopien und Eritrea, um die Militäroperationen in Tigray zu beenden.

Damit scheint der Krieg, der Hunderttausende zu Hunger und Flucht verdammt hat und den Vielvölkerstaat im Osten Afrikas zu zerreißen droht, an einem entscheidenden Wendepunkt angelangt zu sein. Die Tigray-Rebellen hatten seit dem Sommer beachtliche Geländegewinne auch in den Nachbargebieten ihrer Heimatregion erzielt; ihr Vormarsch auf die Hauptstadt Addis Abeba schien zeitweise kaum zu stoppen. Angesichts der Gefahr rief Regierungschef Abiy Ahmed, vor zwei Jahren noch gefeierter Friedensnobelpreisträger und ein früherer Soldat, den Ausnahmezustand aus und fuhr schließlich selbst an die Front, um die Truppen zu befehligen. Jetzt sei Märtyrertum gefordert, verkündete er seinem Volk.

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