Ukraine

Putins Krieg gegen die Zivilisten

Nach russischen Attacken auf Kiew gilt dort nun eine 35-stündige Ausgangssperre. Die Lage in Mariupol ist nach lokalen Angaben „unmenschlich“.

Auf den Resten des Balkons steckt noch ein ukrainisches Fähnchen. Das grelle Blau-Gelb der Nationalfarben steht im scharfen Kontrast zu den verkohlten Mauern und den schwarzen Löchern, die jetzt dort klaffen, wo bis vor Kurzem noch Fenster waren. Vor der Ruine des Apartmenthauses liegen zerborstene Bäume und Schutthaufen, auf der Straße etwas weiter unten das Skelett eines ausgebrannten Autobusses. Kiew nach fast drei Wochen Krieg.

Vitali Klitschko, Ex-Boxweltmeister und Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, hat sich von den Zerstörungen der jüngsten russischen Angriffe selbst ein Bild gemacht. Am Montag stapfte er, in schusssicherer Weste und mit grimmiger Miene, von Journalisten umringt durch die zerstörte Wohngegend. Nach weiteren schweren Angriffen auf Wohnviertel in der Nacht mit mindestens vier Toten ordnete er am Dienstag dann eine 35-stündige strenge Ausgangssperre an: Bis Donnerstag in der Früh dürften die Einwohner Kiews ihre Häuser nur verlassen, um sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit zu bringen, schrieb Klitschko im Nachrichtenkanal Telegram. Ausnahmen? Nur für Personen mit Sonderausweis. Dies sei „ein schwieriger und gefährlicher Moment“.

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