Westafrika.

Rettungsmission für den Mali-Einsatz

IMAGO/photothek
  • Drucken

Die EU legt die Ausbildung des malischen Militärs vorerst auf Eis, auch die UN-Mission im Krisenstaat steht infrage. Nun ist die deutsche Außenministerin vor Ort.

Es ist noch dunkel, als die deutsche Regierungsmaschine in der malischen Hauptstadt Bamako landet. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist in der Nacht auf Dienstag in den westafrikanischen Krisenstaat gereist, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen – nur wenige Tage nach ihrer Regierungskollegin, Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD). In Mali absolviert die deutsche Bundeswehr derzeit ihren gefährlichsten Auslandseinsatz. Auch Österreichs Bundesheer ist mit rund 90 Soldaten vor Ort. Doch die Ausläufer des Ukraine-Krieges, auf den sich die Augen der westlichen Welt richten, haben selbst diesen bitterarmen Wüstenstaat erreicht.

Die Integrität des Landes wahren, den brüchigen Frieden im Norden sichern – das war bisher die Aufgabe der UN-Mission Minusma, an der Deutschland mit gut 1000 Soldaten beteiligt ist. Die EU kümmerte sich mit der Trainingsmission EUTM, geführt vom österreichischen Brigadier Christian Riener, um die Ausbildung malischer Sicherheitskräfte. Die Bekämpfung islamistischer Terrorgruppen, die Teile Malis 2012 überrannt hatten, lag bisher in den Händen von Frankreich und seinen Verbündeten. Doch seit einem Putsch im Mai ist in Mali eine Militärjunta an der Macht, die enge Beziehungen zu Russland pflegt und keinerlei Anstalten macht, das Land rasch auf einen demokratischen Weg zurückzubringen. Im Gegenteil: Die Hinweise mehren sich, dass Malis Militär mit der berüchtigten russischen Söldnergruppe Wagner kooperiert.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.