Kaukasus

Wie krank ist Georgiens inhaftierter Ex-Präsident?

Saakaschwili wirkt von der Haft gezeichnet.
Saakaschwili wirkt von der Haft gezeichnet.REUTERS
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Der frühere Staatschef Micheil Saakaschwili sitzt in Georgien im Gefängnis. Seine Verbündeten klagen, dass er keine ausreichende medizinische Behandlung erhalte. Und auch international nimmt der Druck auf Tiflis zu.

Der Gesundheitszustand des inhaftierten georgischen Ex-Präsidenten Micheil Saakaschwili wird zum internationalen Politikum. Am Dienstag gingen seine Anhänger in der georgischen Hauptstadt Tiflis auf die Straße und forderten die Regierung auf, ihm medizinische Behandlung im Ausland zu ermöglichen. Davor hatte ein Gericht in Tiflis einen Antrag auf Haftentlassung aus medizinischen Gründen abgelehnt.
Auch Vertreter Lettlands und Litauens zeigten sich besorgt: Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics rief Tiflis auf, für eine „angemessene medizinische Behandlung“ des 55-Jährigen zu sorgen. Sein litauischer Kollege Gabrielius Landsbergis schrieb auf Twitter, Saakaschwilis Freilassung zur ärztlichen Betreuung im Ausland wäre die „beste Lösung“.

Jüngst hatte auch der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskij, während der Pressekonferenz mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen schwere Anschuldigungen gegen Georgien erhoben. Vor Journalisten präsentierte er Fotos eines körperlich geschwächten Saakaschwili und warf Tiflis vor, den von 2004 bis 2013 amtierenden Staatschef umbringen zu wollen. Saakaschwili ist ukrainischer Staatsbürger und war während der Amtszeit von Selenskijs Vorgänger Petro Poroschenko kurze Zeit Gouverneur des Gebiets Odessa; später überwarf sich der als Heißsporn geltende Politiker mit Poroschenko und wollte ihm mit seiner eigenen Bewegung Konkurrenz machen. Der Versuch misslang. Selenskij gab dem zwischenzeitlich staatenlos gewordenen Saakaschwili die ukrainische Staatsbürgerschaft zurück und kürte ihn zu einem seiner Berater.

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