EU-Austritt: Brexit-Entscheidung bringt Briten unter Druck

Befürworter und Gegner des EU-Austritts zeigen seit Tagen vor dem Parlamentsgebäude Flagge.
Befürworter und Gegner des EU-Austritts zeigen seit Tagen vor dem Parlamentsgebäude Flagge. (c) APA/AFP/BEN STANSALL
  • Drucken

Je näher das Austrittsdatum rückt, desto größer wird der Außendruck auf Großbritannien. Die Nachbarn, die Wirtschaft, die Europäer und die Amerikaner fordern von London mehr Klarheit.

Was wird heute Abend nach der Abstimmung im britischen Unterhaus über den von der britischen Premierministerin verhandelten Brexit-Deal passieren? Ganz klar ist das nicht, obwohl ein Scheitern Theresa Mays als vorprogrammiert gilt. Lehnt das House of Commons die von Brüssel abgesegnete Vereinbarung über den Austritt Großbritanniens aus der EU ab, hat May drei Tage Zeit, einen alternativen Handlungsplan vorzulegen. Die Unsicherheit besorgt nicht nur den Nachbarn Irland, auch Japan ist zutiefst beunruhigt. Und die USA? Präsident Donald Trump würde sich über Chaos freuen. Ein Überblick.

Ein solidarischer „Backstop“

Irland. In Irland, dem vom EU-Austritt Großbritanniens am meisten betroffenen Unionsmitglied, beharrt man auf seinen Interessen – und bemüht sich zugleich, den Druck auf die Briten nicht zu übertreiben. Nach Auskunft des irischen Außenministers, Simon Coveney, würde Dublin einen britischen Antrag auf Aufschub des EU-Austritts nicht behindern. Für die Iren steht nicht nur die wirtschaftliche, sondern vor allem die sicherheitspolitische Zukunft auf dem Spiel. Denn die offene Grenze zwischen Irland und Nordirland gilt als Garant des nordirischen Friedensprozesses, der 1998 im Rahmen des Karfreitagsabkommens initiiert wurde.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der EU-Austritt der Briten ist für die heimische Wirtschaft verkraftbar.
Österreich

Österreich wappnet sich für den Brexit

Der EU-Austritt der Briten ist für die heimische Wirtschaft verkraftbar. Am schwersten wiegt momentan die Unsicherheit über den künftigen Beziehungsstatus.
Europa

Barnier: Briten müssen die Brexit-Rechnung zahlen - auch ohne Deal

Der EU-Chefunterhändler beruft sich auf internationales Recht. Es geht Schätzungen zufolge um 44 Milliarden Euro.
Wie lange hält Theresa May das "Chicken Game"  mit dem Parlament und der EU noch durch?
Europa

Was soll nur aus dem Brexit werden?

Während auf beiden Seiten des Ärmelkanals die Angst vor einem No-Deal-Brexit wächst, bleiben die Fronten im Streit über den EU-Austritt der Briten verhärtet - Ein Ausweg ist nicht in Sicht.
Das Komplizierte am Brexit: es geht auch immer um Innenpolitik und das Schielen auf die nächste Wahl. Die Gegenspieler: Jeremy Corbyn von der Labour-Partei gegen Premierministerin Theresa May von den Tories.
Europa

Labour schlägt zweites Brexit-Referendum vor

Beratungen im britischen Parlament sollen einen Brexit ohne Abkommen abwenden. Doch Abgeordnete der Regierungspartei dürften einem Labour-Vorschlag kaum zustimmen.
Brexit-Gegner hoffen vor allem auf ein zweites Referendum.
Europa

Die Brexit-Front der EU-27, sie wackelt nur leicht

Ganz schnell bemühte sich die EU-Kommission nach der Plan-B-Rede der britischen Premierministerin klarzumachen: nachverhandelt wird nicht. Dabei gab es einzelne Signale, dass man den Briten entgegenkommen sollte.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.