Die Johnsons

Eine schrecklich gespaltene Familie

Stanley, Rachel, Boris und Jo Johnson (v. l. n. r.) eint der Humor, nicht aber die Einstellung zum Brexit.
Stanley, Rachel, Boris und Jo Johnson (v. l. n. r.) eint der Humor, nicht aber die Einstellung zum Brexit.(c) imago/i Images (Andrew Parsons / i-Images)
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Der Brexit löst immer neue Konflikte zwischen Boris Johnson und seinen Geschwistern aus. Nur Vater Stanley, ein EU-Befürworter, will sich nicht distanzieren.

London/Wien. Sie mögen es lustig und exzentrisch. Wenn die Familie von Großbritanniens Premier, Boris Johnson, auf ihrem Landsitz in Somerset zusammenkommt, wird gescherzt und gefeiert. Die drei Brüder und ihre Schwester verulken gemeinsam mit Vater Stanley dabei gern ihre privaten Eskapaden, ständigen Trennungen, ihre öffentlichen Hoppalas und manchmal sogar die Politik. Doch seit Boris das Unterhaus widerrechtlich in Zwangsurlaub geschickt, das Land immer stärker Richtung Hard Brexit gedrängt und Andersdenkende als „Verräter“ bezeichnet hat, ist Schluss mit lustig.

Schwester Rachel platzte vor wenigen Tagen der Kragen: Nachdem Boris die Gegner seines Brexit-Kurses im Parlament als „Kollaborateure“ beschimpft hatte, ging sie an die Öffentlichkeit. Sie bezeichnete die Wortwahl ihres Bruders als „verwerflich“. In einem Interview mit „Sky News“ kritisierte sie, er benutze Worte, als ob Andersdenkende für ihre Meinung „gehängt, ausgeweidet und gevierteilt“ werden sollten. Rachel, die sich ebenso wie ihr Vater, Stanley Johnson, 2016 für einen Verbleib in der EU eingesetzt hatte, gab nach dem Brexit-Referendum ihr Tory-Parteibuch ab und wechselte zu den proeuropäischen Liberaldemokraten.

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