Die Spitzen der EU sondieren in Ankara, ob eine Annäherung an die Türkei möglich ist. Die Zeichen stehen schlecht, doch die Union ist auf ihren Nachbarn angewiesen.
Brüssel/Wien. „Abgestuft, verhältnismäßig, umkehrbar“: Diese Kriterien sollen die zarte Lockerung der Spannungen zwischen der Europäischen Union und der Türkei bestimmen. So beschlossen es die 27 Staats- und Regierungschefs vor zwei Wochen. Bei ihrem nächsten planmäßigen Treffen im Juni wollen die 27 entscheiden, wie es mit der Türkei weitergehen soll.
Der Ankara-Besuch der beiden EU-Spitzen, Präsident Charles Michel vom Europäischen Rat und Präsidentin Ursula von der Leyen von der Europäischen Kommission, am Dienstag brachte kein schlüssiges Ergebnis, aber zumindest ein klareres Verständnis der Schlüsselfragen. „Um eine konstruktivere Agenda aufzubauen, ist eine dauerhafte Deeskalation erforderlich“, erklärte Michel via Twitter.