Hitzewelle in Australien: Temperaturen erreichen fast 50 Grad

APA/AFP/PETER PARKS
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Eine Million Fische wegen hoher Temperaturen gestorben, Flüsse werden belüftet.

Während Österreich und andere Teile Mitteleuropas von Schneemassen heimgesucht werden, leiden Australier unter extremer Hitze: Die Temperaturen erreichten örtlich erneut knapp 50 Grad. Es ist bereits die zweite Hitzewelle in dieser Saison.

Die vergangenen vier Tage zählten zu den zehn heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen, teilte die Wetterbehörde mit. Die Temperaturen erreichten vielerorts knapp 50 Grad Celsius.


Die höchste Temperatur wurde dieser Tage im Ort Tarcoola mit 49 Grad Celsius gemessen - ein Rekord. Ähnlich heiß war es mit 48,9 Grad Celsius in der Stadt Port Augusta. Im Wüstenort Coober Pedy, wo einige Bewohner unter der Erde leben, um den unwirtlichen Bedingungen zu entgehen, erreichte das Thermometer 47,4 Grad Celsius. Die Behörden raten, sich nicht im Freien aufzuhalten, viel zu trinken und von Sport draußen abzusehen.

Wegen des ungewöhnlich heißen Südsommers schrillen bei den australischen Behörden die Alarmglocken. Sie wollen nun Luft in Flüsse pumpen, um den Sauerstoffgehalt des Wassers zu erhöhen und die noch lebenden Fische zu retten.

An 16 Stellen im Murray-Darling-Gebiet würden Belüftungsmaschinen aufgestellt, sagte der Minister für Grundstoffindustrie des Bundesstaates New South Wales, Niall Blair. Das Murray-Darling-Becken im Südosten Australiens ist das größte Flusssystem des fünften Kontinents.

Kürzlich waren bei Menindee rund 1.000 Kilometer westlich von Sydney mehr als eine Million tote Fische gefunden worden. Temperaturen von häufig über 40 Grad, begleitet von einer langen Trockenheit, haben den Murray und den Darling River so stark ausgetrocknet, dass sie kaum noch fließen. Sie sind die beiden längsten Flüsse Australiens, ihr gemeinsamer Unterlauf mündet bei Adelaide ins Meer. Seit vielen Jahren klagen Umweltschützer, dass Landwirte am Oberlauf des Darlings zu viel Wasser für ihre Baumwollfelder entnehmen.

Fledermäuse greifen Menschen an


Wegen der andauernden Hitze gibt es vermehrt Berichte über Fledermäuse, die Menschen angreifen. Behörden warnten vor weiteren Beiß- und Kratzattacken der gestressten Tiere, wie der Sender ABC am Montag berichtete. Allein in den vergangenen zwei Wochen habe es nördlich der Metropole Sydney sieben Angriffe von Fledermäusen gegeben. Das sei mehr als je zuvor in einem so kurzen Zeitraum. Bei zwei Tieren sei das dem Tollwuterreger ähnliche australische Fledermaus-Lyssavirus nachgewiesen worden. Es kann für Menschen lebensbedrohlich sein.

Das ungewöhnlich heiße Wetter mit Temperaturen über 40 Grad Celsius sei eine Belastung für die Fledermäuse. Verwirrt fielen einige Tiere von Bäumen und verfingen sich etwa in Stromleitungen. Menschen seien beim Versuch zu helfen attackiert worden. Statt Fledermäuse in Not selbst zu retten, solle man lieber Experten herbeirufen, schrieb der Sender.

Schon kurz nach Weihnachten hatte es eine extreme Hitzewelle gegeben. Sie hatte Buschbrände verursacht.

(red./ ag. )

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