Deutschland: Mehrere Rathäuser und ein Kindergarten nach Bombendrohungen evakuiert

Rathaus Chemnitz evakuiert
Rathaus Chemnitz evakuiert(c) Getty Images (Sean Gallup)
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In mindestens sechs Städten gingen anonyme Drohungen ein. Die Fälle könnten Teil einer landesweiten Serie mutmaßlicher rechtsextremer Drohschreiben sein.

In mehreren deutschen Städten sind am Dienstag Rathäuser, Verwaltungsgebäude und auch ein Kindergarten evakuiert worden. Betroffen waren Augsburg, Göttingen, Kaiserslautern, Chemnitz, Neunkirchen im Saarland und Rendsburg in Schleswig-Holstein. Seit Monaten gibt es eine deutschlandweite Serie von Drohschreiben mutmaßlicher Rechtsextremer an Politiker, Behörden oder Gerichte.

Die Berliner Staatsanwaltschaft, die federführend ermittelt, spricht inzwischen von deutschlandweit mehr als 100 Fällen. Unbekannte senden seit längerer Zeit Drohschreiben an verschiedenste Institutionen in Deutschland, darunter auch Finanzämter, Rathäuser, Anwaltskanzleien oder Verlage. Sie drohen mit Bomben oder - wie im Falle der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Linke) - damit, "Bürger auf offener Straße zu exekutieren". Schon mehrfach wurden Gebäude daraufhin evakuiert, Sprengkörper wurden aber bisher nicht gefunden.

Ob die Fälle vom Dienstag damit in Zusammenhang stehen, war zunächst offen. Auch zu den Hintergründen war vorerst nichts bekannt. Das Bundeskriminalamt habe noch keine zentralen Ermittlungen dazu übernommen, sagte eine Sprecherin.

500 Personen in Augsburg betroffen

In Augsburg gab es in der Früh nach einer Gewaltandrohung einen Großeinsatz der Polizei, das Rathaus wurde evakuiert, Straßenbahnlinien, die über den Rathausplatz fahren, wurden gestoppt. Außerdem wurden drei Verwaltungsgebäude geräumt. Auch Bürgerbüros der Stadt sollten evakuiert werden, teilte ein Stadtsprecher mit. Insgesamt seien etwa 500 Personen von den Evakuierungen betroffen. Nach rund zwei Stunden gab die Polizei Entwarnung für das Rathaus und zwei benachbarte Gebäude. Es sei kein gefährlicher Gegenstand gefunden worden.

Auch in Göttingen und Kaiserslautern gingen anonyme Bombendrohungen ein. Das Rathaus in beiden Städten wurde geräumt. Suchhunde durchkämmten die Gebäude. Im saarländischen Neunkirchen war nach einer Bombendrohung nicht nur das Rathaus, sondern auch ein naheliegender Kindergarten betroffen. Er wurde evakuiert.

(APA)

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